Montag, 18. November 2013

Die Mär vom notwendigen Zweikampf

Die Idee ist nicht neu, dank Felix Magath aber wieder aktuell: "Eigentlich müsste man sie [Bayern München und Borussia Dortmund] aus dem nationalen Wettbewerb ausschließen - eine Europa-Liga wäre ehrlicher".
Diese Worte gab der ehemalige Trainer etlicher Bundesligamannschaften, darunter Wolfsburg und Bayern, vor kurzem zum Besten.

Warum, verstehe ich allerdings nicht. Da ich ihn für einen durchaus intelligenten Menschen halte, bliebe die einzig sinnvolle Motivation, sich selbst der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Immerhin hat er im gleichen Interview den Wunsch nach einem erneuten Engagement in der Bundesliga geäußert.

Um die Idee zu entlarven, muss man lediglich in die jüngere Vergangenheit von Borussia Dortmund schauen. Innerhalb weniger Jahre haben sie sich von der Fast-Insolvenz zu Deutschlands zweiter Kraft gemausert, sind Meister geworden und letzte Saison bis ins Champions-League Finale vorgedrungen.
Ähnlich strukturstarke Clubs wie Schalke 04 oder der HSV hätten alle theoretischen Möglichkeiten, es ihnen gleich zu tun. Mehr noch, die Ausgangsposition wäre wesentlich besser als die des BVB vor einigen Jahren.

Dass sie es nicht tun, liegt an den Verantwortlichen des Clubs, dem Management sowie dem Vorstand.
Vereine zu bestrafen, nur weil sie bessere Arbeit als andere leisten, ist grotesk, und entbehrt jeglicher sportlichen Grundlage.

Noch ein Vergleich: Der VFL Wolfsburg hat in den letzten 4 Jahren ein Transferminus von 56.575 Millionen Euro eingefahren, Dortmund ein Transferplus von 2.865 Millionen Euro. Dabei gaben die Niedersachsen 63.7 Millionen Euro mehr für Ablösesummen aus.
[Zahlen von http://www.transfermarkt.de]
Das Problem lag hier also nicht an den angeblich zu hohen Mitteln des BVB, sondern im Missmanagement von Magaths ehemaligem Verein.

Zudem sind die Unterschiede nicht so groß, wie manche einem glauben lassen wollen. Letzte Saison beendete Bayer Leverkusen die Saison nur einen Punkt hinter Dortmund, und in dieser Spielzeit sind sie bis dato sogar punktgleich.

Was Bayern München angeht, so gab es im letzten Jahrzehnt immer mal wieder Clubs, die ihnen ihre Vorherrschaft streitig gemacht haben. Momentan mögen sie unaufhaltbar wirken, aber auch das wird in wenigen Jahren anders aussehen, wenn Säulen wie Lahm oder Schweinsteiger erstmal die 30 überschritten haben.

Weniger Jammern, mehr tun. Die Dominanz der Spitzengruppe haben sich viele Vereine selbst zuzuschreiben.


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